Einspeichen

 

 

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Für das Einspeichen gibt es zahlreiche oft eher mathematisch anmutende Beschreibungen im Internet, die sicher gut und richtig sind; für das gelegentliche oder gar nur einmalige Einspeichen aber zu kompliziert erscheinen. (Eine von mir selbst erstellte, die recht gut funktioniert, findet sich unten.)

 

Für Anfänger oder nur einmaliges Einspeichen kann es aber einfacher sein, wenn man sich ein Musterrad hinlegt und dann genauso auch das neue Rad einspeicht. Dazu muss man die Anordnung der Speichen des Musterrades genau betrachten; wie oft kreuzt eine Speiche eine andere, geht sie oben drüber oder unten der anderen drunter durch, in welche Richtung verlässt die jeweilige Speiche die Nabe usw; und baut anschließend alles nach.

 

Gewöhnlich wir 3fach gekreuzt eingespeicht, was auch beim Einspeichen von kleineren Nabenmotoren mit 110/120 mm Lochkreisdurchmesser in eine 28 Zoll Felge funktioniert. (Zweckmäßig ist aber oft auch ein nur 2fach gekreuztes Einspeichen, insbesondere bei größeren Motoren oder kleineren Felgen.)

 

Zu Beachten ist, das die meisten Felgen die Bohrungen für die Speichen nicht genau in der Mitte haben, sondern jeweils etwas nach oben oder unten versetzt. Richtig ausrichten!

 

Zunächst fädelt man in den Motor die Speichen so wie beim Vorbild ein und legt den Motor mitsamt den Speichen auf einen Tisch.

 

Anschließend werden die Speichen genau wie beim Vorbild ausgerichtet.

 

Beim Einschrauben der Speichen fängt man am besten mit der Speiche links neben dem Ventilloch an und schraubt die Speichen wie beim Vorbild gegen den Uhrzeigersinn der Reihe nach ein. Zunächst so, das erst mal alle Speichen mit ca. 3 Umdrehungen greifen, dann z.B., dass [je nach Länge] noch einige Windungen aus dem Nippel herausschauen, dann zieht man alle 36 Speichen um 1 - 2 weitere Umdrehungen an. Dies macht man in so vielen Umläufen, bis die Speichen mehr oder weniger straff sind. Nun werden die noch lockeren Speichen etwas nachgezogen, so dass alle Speichen in etwa die gleiche Spannung haben.

 

Anschließend wird das Rad zentriert, indem man es in einen Schraubstock einspannt und an den Stellen, wo das Rad einen Schlag nach oben hat, die nach unten ziehenden Speichen anzieht [und umgekehrt].

 

Wenn man nicht ganz ungeschickt ist, dauert die ganze Prozedur gut 1 - 2 Stunden. Wenn man so was vorher noch nie gemacht hat, unter Umständen auch etwas länger.

 

Für die Längenberechnung der Speichen kann man ruhig auf einen der zahlreichen Speichenlängenrechner des Internets zurück greifen. Z.B. hier

[Bei dem hier gewählten Beispiel mit einem 120 mm Lochkreisdurchmesser des Motors und einer 622 x 20C Edelstahlfelge = 280mm.]

 

 

 

 

 

 

 Hat die abgebildete Felge unten z.B. am Ventilloch einen Schlag nach oben, wird also die erste Speiche rechts und die zweite Speiche links neben dem

 Ventilloch etwas angezogen. [Oder die erst Speiche links und die zweite rechts etwas gelöst.]

 

 

 

Systematische Anleitung für 3fach gekreuztes Einspeichen (36 Loch), wie ich es selber immer mache (Werkstatttext mit vielen Wiederholungen):

 

1. Felge vor einem zwischen den Beinen halten, Felge dann so ausrichten:

Ventilloch oben: Das erste Speichenloch darunter zum Körper hin geht nach links.

Wir zählen zum Körper hin, von oben betrachtet.

Motor bzw. Nabe dreht sich, wie sich der Freilauf drehen lässt, der Motor wird wie die Felge gehalten, die Oberseite dreht sich zum Körper hin. (Bei anderen Naben: Das Ritzel säße links, die Nabe selber dreht sich im Freilauf mit der Oberseite zum Körper hin.)

 

 

2. Auf der rechten Seite werden nun in jedes 2. Loch der Nabe / des Motors von außen eine Speiche gesteckt. Der Motor bzw. die Nabe wird so ausgerichtet, dass der Freilauf mit der Oberseite zum Körper hin sich drehen lässt.

 

 

3. Jetzt geht es mit dem eigentlichem Speichen einschrauben los. Zunächst wird die erste Speiche von rechts aus dem Motor / Nabe in das 2. Loch vom Ventilloch (dazwischen bleibt ein Loch frei) zum Körper hin gesteckt und verschraubt. Dann weiter so in jedes 4. Loch. [Es bleiben immer 3 Löcher dazwischen frei.] Diese Speichen werden dann später so ausgerichtet, dass sie vom Motor / der Nabe aus gesehen vom Körper nach hinten weg laufen. Motor / Nabe: Speiche unten vorne; Felge: Speiche oben vom Körper weg.

 

4. Jetzt werden auf der linken Seite ein halbes Loch [bezüglich der zuvor gesteckten Speichen] oben zum Körper hin liegend, die nächsten 8 Speichen von außen nach innen in die Nabe gesteckt. (Liegen also in Bezug auf die zuerst eingesteckten Speichen um eine halbe Position zum Körper hin. (Auf der anderen Seite natürlich.)) Diese Speichen laufen vom Motor / Nabe aus gesehen nach vorne, zum Körper hin in die Felge.

 

 

5. Die erste Speiche der linken Seite, die links in der Nabe um ein Loch zum Körper hin zur Bezugsspeiche liegt, wird nun in das 13. oben zum Körper hin liegende Loch in die Felge gesteckt und verschraubt. Also in der Felge in rückläufiger Richtung. (Die Speichen rechts weisen von der Nabe aus gesehen vom Körper weg, die links zum Körper hin.) Die Speichen dabei vorher am besten alle richtig ausrichten, sonst werden u.U. Speichen durch schon verschraubte Speichen gefangen. [Das 13. Loch in Bezug auf eine Speiche der ersten Steckung, die am Motor ein halbe Position am Motor vom Körper weg liegt. Es wird also auf der Oberseite zum Körper hin gezählt. Bzw. es sind immer 12 Löcher dazwischen (= entgegen gesetzte Richtung.) Kontrolle: Die erste neue Speiche der 2. Steckung muss in der Nabe ein Loch zum Körper hin neben der 1. Steckung sein.]

 

Es sind jetzt sind immer zwei nebeneinander liegende Löcher der Felge belegt und zwei nebeneinander liegende Löcher frei.

 

 

6. Jetzt werden auf der ersten (der rechten) Seite weitere 9 Speichen von innen nach außen gesteckt. Es sind jetzt alle 18 Löcher dieser Seite belegt.

Nun wird eine Speiche, die um ein Position hinter (vom Körper weg) der bereits verschrauben Speiche der ersten Steckung liegt (auf der gleichen Seite), in das 10. Loch dieser Bezugsspeiche zum Körper hin eingespeicht. Dann immer jedes 4. Loch die nächste Speiche einspeichen. (Es sind immer 9 Löcher dazwischen.) Dabei wird gewöhnlich unterkreuzt. [Speichen drücken aufeinander, das Laufrad wird so etwas steifer. Kann auch weggelassen werden = sogenanntes holländisches Einspeichen.]

 

 

7. Zuletzt werden die letzten 9 Speichen auf der linken Seite von innen nach außen gesteckt.

Diese werden jeweils in Bezug auf eine um eine Position vom Körper weg liegende Speiche in das 10. Loch der Bezugspeiche vom Körper weg eingespeicht. (Es sind 9 Löcher dazwischen. Ergibt sich dann mehr oder weniger von selber). Ggf. unterkreuzen. Dann wiederum immer jedes 4. Loch die nächste Speiche einspeichen.

 

 

2fach 36 Löcher:

 

 

1. Felge vor einem zwischen den Beinen halten, Felge dann so ausrichten:

Ventilloch: Das erste Speichenloch darunter zum Körper hin geht nach links.

Wir zählen zum Körper hin, von oben betrachtet.

Motor bzw. Nabe dreht sich, wie sich der Freilauf drehen lässt, der Motor wird wie die Felge gehalten, die Oberseite dreht sich zum Körper hin. (Bei anderen Naben: Das Ritzel säße links, die Nabe selber dreht sich im Freilauf mit der Oberseite zum Körper hin.)

 

 

2. Auf der rechten Seite werden nun in jedes 2. Loch der Nabe / des Motors von außen eine Speiche gesteckt. Der Motor bzw. die Nabe wird so ausgerichtet, dass der Freilauf mit der Oberseite zum Körper hin sich drehen lässt.

 

 

3. Jetzt geht es mit dem eigentlichem Speichen einschrauben los. Zunächst wird die erste Speiche von rechts aus dem Motor / Nabe in das 2. Loch vom Ventilloch (dazwischen bleibt ein Loch frei) zum Körper hin gesteckt und verschraubt. Dann weiter so in jedes 4. Loch. [Es bleiben immer 3 Löcher dazwischen frei.] Diese Speichen werden dann später so ausgerichtet, dass sie vom Motor / der Nabe aus gesehen vom Körper nach hinten weg laufen. Motor / Nabe: Speiche unten vorne; Felge: Speiche oben vom Körper weg.

 

4. Jetzt werden auf der linken Seite ein halbes Loch [bezüglich der zuvor gesteckten Speichen] oben zum Körper hin liegend, die nächsten 8 Speichen von außen nach innen in die Nabe gesteckt. (Liegen also in Bezug auf die zuerst eingesteckten Speichen um eine halbe Position zum Körper hin. (Auf der anderen Seite natürlich.)) Diese Speichen laufen vom Motor / Nabe aus gesehen nach vorne, zum Körper hin in die Felge.

 

 

5. Die erste Speiche der linken Seite, die links in der Nabe um ein Loch zum Körper hin zur Bezugsspeiche liegt, wird nun in das 9. oben zum Körper hin liegende Loch in die Felge gesteckt und verschraubt. Also in der Felge in rückläufiger Richtung. (Die Speichen rechts weisen von der Nabe aus gesehen vom Körper weg, die links zum Körper hin.) Die Speichen dabei vorher am besten alle richtig ausrichten, sonst werden u.U. Speichen durch schon verschraubte Speichen gefangen. [Das 9. Loch in Bezug auf eine Speiche der ersten Steckung, die am Motor ein halbe Position am Motor vom Körper weg liegt. Es wird also auf der Oberseite zum Körper hin gezählt. Bzw. es sind immer 8 Löcher dazwischen (= entgegen gesetzte Richtung.) Kontrolle: Die erste neue Speiche der 2. Steckung muss in der Nabe ein Loch zum Körper hin neben der 1. Steckung sein.]

 

Es sind jetzt sind immer zwei nebeneinander liegende Löcher der Felge belegt und zwei nebeneinander liegende Löcher frei.

 

 

6. Jetzt werden auf der ersten (der rechten) Seite weitere 9 Speichen von innen nach außen gesteckt. Es sind jetzt alle 18 Löcher dieser Seite belegt.

Nun wird eine Speiche, die um ein Position hinter (vom Körper weg) der bereits verschrauben Speiche der ersten Steckung liegt (auf der gleichen Seite), in das 6. Loch dieser Bezugsspeiche zum Körper hin eingespeicht. Dann immer jedes 4. Loch die nächste Speiche einspeichen. (Es sind immer 5 Löcher dazwischen.) Dabei wird gewöhnlich unterkreuzt. [Speichen drücken aufeinander, das Laufrad wird so etwas steifer. Kann auch weggelassen werden = sogenanntes holländisches Einspeichen.]

 

 

7. Zuletzt werden die letzten 9 Speichen auf der linken Seite von innen nach außen gesteckt.

Diese werden jeweils in Bezug auf eine um eine Position vom Körper weg liegende Speiche in das 6. Loch der Bezugspeiche vom Körper weg eingespeicht. (Es sind 5 Löcher dazwischen. Ergibt sich dann mehr oder weniger von selber). Ggf. unterkreuzen. Dann wiederum immer jedes 4. Loch die nächste Speiche einspeichen.

 

 

 

Umspeichen

 

Noch einfacher als das Neu-Einspeichen ist das Umspeichen eines Rades. Es wird einfach die neue Felge mit etwas Klebeband an dem altem Rad fixiert (Ventilloch beachten). Dann wird Speiche für Speiche aus der alten Felge ausgeschraubt und in die neue Felge eingeschraubt.

 

 

 

 Copyright der erstellten Texte, Fotos und Skizzen: Markus Gröbe

 

 

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